Gespräch mit BKS-Vorstandsmitglied: Mag. Alexander Novak »Die wichtigsten Dinge im Leben sind nicht kompliziert«

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Mag. Alexander Novak

Mag. Alexander Novak wurde in einer Kärntner-Slowenischen Familie in Bad Eisenkappel geboren. Er schloss die HTL für Elektrotechnik ab, entwickelte dabei aber keine große Leidenschaft für Technik. Deswegen entschied er sich auch für das anschließende Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Jahr 2000 kam er zur BKS Bank und verbrachte die letzten 15 Jahre in Slowenien, wo er die dortige BKS Bank-Direktion gegründet und diese bis 2018 erfolgreich geleitet hat. Slowenien und die slowenische Sprache spielen daher eine wichtige Rolle in seinem Leben. Trotz jahrelanger Arbeit im Bankwesen und der Arbeit mit Zahlen arbeitet er am liebsten mit Menschen und baut mit ihnen gemeinsame Erfolgsgeschichten. Seiner Meinung nach sind die wichtigsten Dinge im Leben nicht kompliziert, sondern einfach.
Im Herbst letzten Jahres wurde Mag. Alexander Novak in den Vorstand der BKS Bank in Klagenfurt berufen. Da wir der Karriere erfolgreicher Kärntner Slowenen mit großem Interesse und auch etwas Stolz folgen, haben wir ihn zu einem Gespräch eingeladen. Darüber hinaus ist die BKS Bank dem Slowenischen Wirtschaftsverband Kärnten auch als neues Mitglied beigetreten, da uns zahlreiche Aktivitäten zur Förderung der Geschäftstätigkeit in der Alpen-Adria-Region verbinden.


Wie sehen Sie die Entwicklung und die Zukunft der Region?


Wir sind derzeit in der Alpen-Adria-Region in Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien tätig. Abgesehen von einigen Problemen in Italien ist die wirtschaftliche Entwicklung in allen Regionen sehr gut. Die Regionen bzw. Länder haben sich nicht nur durch die Zugehörigkeit zur EU angenähert, es ist auch mehr Offenheit auf zwischenmenschlicher Ebene spürbar geworden. Die Vernetzung über den slowenischen Wirtschaftsverband ist ein gutes Beispiel dafür. Insbesondere kleine Länder wie Slowenien und Kroatien, letztendlich auch Österreich, erkennen die Vorteile von Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg.


Slowenien ist neben Wien und Kroatien einer jener Märkte in denen die BKS Bank ihr größtes Wachstum verzeichnet. Wo sehen Sie den Grund dafür? Erfolgreiches Wirtschaftswachstum, das zu mehr Kaufkraft führt, oder einfach ein sich "konsolidierender" Markt nach der letzten Krise von 2008?


Die letzte Wirtschaftskrise hat Slowenien sehr hart getroffen. Seither hat Slowenien jedoch ein sehr hohes Wirtschaftswachstum verzeichnet, welches in hohem Maße von Exporten getragen war. Dabei sollte man erwähnen, dass Slowenien seine eigenen wirtschaftlichen Probleme sehr konsequent und schnell aufgearbeitet hat. In den letzten Jahren wurde die Staatsverschuldung deutlich reduziert. Aufgrund des Wirtschaftswachstums, der fallenden Arbeitslosigkeit und des sanierten Staatshaushalts steigen mittlerweile auch der private Konsum und die Staatsinvestitionen. Diese tragen zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums bei.
Generell ist Slowenien für die BKS Bank der wichtigste internationale Markt, wo wir sowohl im Bankgeschäft als auch mit unserer Leasingtochter sehr gut reüssieren können. Die Direktion trägt zum Ergebnis des BKS Bank-Konzerns kräftig bei. Per 30.09.2018 betrug der Periodenüberschuss der Direktion Slowenien 3,2 Mio. EUR. Bei den Primäreinlagen gab es einen Anstieg um 19,8 % auf 954,0
Mio. EUR. Am Ende des dritten Quartals 2018 hatte die Direktion Slowenien ein Kreditvolumen von 602,6 Mio. EUR vergeben.
Im Leasingbereich konnten wir z.B. in den letzten beiden Geschäftsjahren den Geschäftsumfang um jeweils 30% erhöhen. Im Bereich des Wertpapiergeschäftes ist der Geschäftsumfang durch Übernahmen von Brokerhäusern noch wesentlich stärker gewachsen als im Leasingbereich. Mit Übernahme der Geschäfte des Brokerhauses Alta werden wir zum größten Wertpapierdienstleiter in Slowenien.


Seitens des SGZ betonen wir gerne, dass wir uns an einem sehr wichtigen geografischen Treffpunkt von drei Ländern befinden: Slowenien, Österreich und Italien, und dass wir die Synergien zwischen den Ländern bestmöglich nutzen müssen. Wie funktioniert das für die BKS Bank? Wie können Ihnen Synergien helfen, erfolgreich zu sein, bzw. inwiefern ist dies für den Bankensektor relevant?


In Österreich und Slowenien bieten wir alle Bankgeschäfte an und unterstützen unsere Kunden dabei, in den jeweils anderen Marktgebieten Geschäfte zu tätigen. Ich sehe auch Kroatien als einen Markt, der Österreich nahe steht und als erweiterten Teil der Alpe-Adria-Region. In Kroatien bieten wir alle üblichen Bankgeschäfte bis auf das Wertpapiergeschäft an. Italienische Kunden können Gelder direkt in Österreich veranlagen. Wir betreuen auch viele italienische Kunden die in Österreich tätig sind.
Mittlerweile können wir alle Kundenbedürfnisse nahtlos über Grenzen hinweg abdecken und verfügen über sehr fundierte Marktkenntnisse. Es ist unsere Strategie in allen Märkten regional gut verwurzelt zu sein und gleichzeitig überregional und offen agieren zu können. Grenzen verschwinden in unserem Geschäftsmodel schneller als auf der Landkarte. Synergien nutzen wir beispielsweise im IT-, Produkt- und Strategiebereich. Unsere nachhaltig konzipierten Produkte, wie z. B die sehr beliebten Kredite für nachhaltige Investitionen, bieten wir in mehreren Ländern an. Damit können wir auch einen Mehrwert für unsere Kunden stiften.


Der SGZ besteht seit 30 Jahren und verbindet Unternehmen und Institutionen in der gesamten Region erfolgreich miteinander. Die BKS Bank feierte hingegen in Villach, Spittal und Wolfsberg bereits ihr 90 Jahr-Jubiläum und betreibt heute mit 63 Niederlassungen. Sehr eindrucksvolle Zahlen. Offensichtlich wurde in der Vergangenheit vieles richtig gemacht. Was wurde dabei gelernt, um auch in Zukunft noch wachsen zu können?


Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der BKS Bank ist ihre verantwortungsbewusste Geschäftspolitik. Seit jeher expandieren wir nur Schritt für Schritt. Unsere Kunden schätzen unsere Beratungsexzellenz, Flexibilität und große Kundennähe. Für unser Nachhaltiges Geschäftsmodel und unsere Beratungsqualität sind wir schon von der ÖGVS, ISS-oekom und Quality Austria ausgezeichnet worden.
Wir arbeiten in allen Ländern größtenteils mit Natives. Wenn jemand in einem anderen Land arbeiten will ist er herzlich dazu eingeladen. Wir haben sogar ein eigenes Mobilitätsprogramm initiiert, um Mitarbeiter zu motivieren, auch in anderen Marktgebieten im In- und Ausland tätig zu werden.
Es macht für viele Mitarbeiter in der Zentrale keinen großen Unterschied mehr, ob sie mit einer Filiale in Österreich oder den Auslandsdirektionen arbeiten. Wer nicht die regionalen Sprachen beherrscht, spricht englisch. Übung macht den Meister. Für Kunden die einer Sprache nicht mächtig sind, finden wir in jedem Land einen Mitarbeiter, der ihn in seiner Muttersprache betreuen kann. Kunden sollen sich bei uns vom ersten Augenblick an wie zu Hause fühlen. Sie dürfen aber natürlich überrascht sein, dass ihr Betreuer auch andere Sprachen spricht und perfekt in mehreren Ländern vernetzt ist.
Österreich ist einer der größten Investoren in Slowenien. Zweisprachige Kärntner Slowenen, oder Slowenen, die in Österreich einen Hochschulabschluss absolvieren, haben sehr gute Chancen auf absolute Toppositionen in Unternehmen, die in Slowenien tätig sind. Von meinen Studienkollegen haben es außer mir noch drei weitere bis in Vorstandsetagen geschafft.


Wie würden Sie persönlich die bisherige Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Slowenien einschätzen und wie sehen Sie die derzeitigen Beziehungen?


Ich denke wir sind von einem bisweilen fast feindlichen zu einem offenen, freundschaftlichen oder zumindest wertschätzenden Umgang übergegangen. Ich hoffe, dass bleibt so. Ich fühle mich so viel wohler und hoffe, ich bin nicht der einzige. Ich bin auch überzeugt, dass wir damit viel gewinnen und das dies eine positive Entwicklung für alle Regionen und Länder ist. Ich möchte diesbezüglich auch ein Kompliment an die Vertreter von Politik, Wirtschaft und Interessenvertretungen, zu denen natürlich auch das SGZ gehört, aussprechen, die den Wert von Offenheit, Wertschätzung und Zusammenarbeit erkennen und seit einigen Jahren erfolgreich fördern.


Vielleicht ein paar Ratschläge für unsere Mitglieder in Slowenien und Österreich. Wohin führt der Trend? Was sollten wir als Unternehmer beachten? Ist es Ihrer Meinung nach an der Zeit zu investieren? In Investmentfonds, Einlagen und/oder Anlagen?


Die globale Wirtschaft befindet sich im Spätzyklus. Die Wirtschaftsprognosen werden laufend nach unten korrigiert. Eine weltweite Rezession sehen wir derzeit nicht, jedoch eine deutliche Abschwächung der Konjunktur. In einem solchen Umfeld verschieben viele Unternehmer Investitionen. Wichtig ist auch, ob und wie sich die USA und China einigen werden. Für Europa ist sehr wichtig, wie der Brexit von statten geht.
Die Notenbanken haben auf die Abschwächung der Wirtschaft bereits reagiert. Zinserhöhungen sind in der Eurozone und in Amerika derzeit vom Tisch. In den USA könnte der nächste Zinsschritt sogar nach unten gerichtet sein.
Es ist immer Zeit zu investieren. Nicht sofort alles investieren heißt die derzeitige Devise. Darüber hinaus sollte immer ein breit diversifiziertes Portfolio gestaltet werden. Es ist nicht sinnvoll alles auf eine Karte zu setzen.
Wie der Mix zwischen Einlagen, Anleihen, Investmentfonds und Aktien tatsächlich aussieht, muss jeder Investor individuell für sich entscheiden, es sollte aber auf alle Fälle ein Mix sein. Investmentfonds haben den großen Vorteil der Risikostreuung, sowie des aktiven und professionellen Managements. Sie bieten auch die Möglichkeit, mit kleinen Beträgen am weltweiten Kapitalmarkt zu partizipieren.
Falls sie investieren, veranlagen oder auch nur Firmen in der Alpe-Adria-Region suchen, reden sie mit uns. Wir freuen uns über jeden neuen Kunden und Partner.

Über den BKS Bank Konzern
Die seit 1986 an der Wiener Börse notierte BKS Bank hat ihren Sitz in Klagenfurt, Österreich. Sie beschäftigt über 1.100 Mitarbeiter in 63 Filialen in Österreich, Slowenien, Kroatien und der Slowakei. Am 30.09.2018 erzielte sie eine Bilanzsumme von 8,18 Mrd. EUR und einen Periodenüberschuss nach Steuern von 55,8 Mio. EUR. Die betreuten Kundengelder betrugen 14,80 Mrd. EUR, davon 8,80 Mrd. EUR Depotvolumen.
Der Markteintritt in Slowenien erfolgte 1998 mit dem Erwerb einer Leasinggesellschaft, der heutigen BKS-leasing d.o.o. mit Sitz in Ljubljana. Seit 2004 ist die BKS Bank auch unmittelbar im slowenischen Bankgeschäft tätig.