Die österreichische Wirtschaft während COVID

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Bild: ANZAHL der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren
ANZAHL der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren
Bild: ANZAHL der BESCHÄFTIGTEN von 2018-2020, nach Branchen und Jahren
ANZAHL der BESCHÄFTIGTEN von 2018-2020, nach Branchen und Jahren
Bild: PERSONALKOSTEN der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)
PERSONALKOSTEN der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)
Bild: JAHRESUMSATZ der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)
JAHRESUMSATZ der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)
Bild: INVESTITIONEN der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)
INVESTITIONEN der Unternehmen von 2018-2020, nach Branchen und Jahren (in 1.000 €)

Welche Wirtschaftssektoren wurden am stärksten von COVID-19 getroffen?

Die COVID-19-Pandemie hat sowohl in der Gesellschaft als auch in der Wirtschaft tiefe Spuren hinterlassen. In einigen Bereichen waren die Folgen der Pandemie sehr offensichtlich und vorhersehbar – zum Beispiel in der Tourismusbranche - in anderen werden die Veränderungen durch den Einschnitt 2020 erst Jahre später sichtbar.

In diesem Artikel betrachten wir die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft in Österreich – konkret auf Daten von 2018 bis 2020 der „Statistik Austria“, die hier frei zugänglich sind: https://www.statistik.at/statistiken
 

Unternehmen in Österreich

In Österreich sind rund rund 360.000 Unternehmen tätig. Gemessen an der Zahl der Unternehmen ist die größte Branche der „Handel“ (81.200 Unternehmen), gefolgt von „Freiberuflichen und technischen Dienstleistungen“ (74.600), „Beherbergung und Gastronomie“ (45.000), „Bau“ (38.500) und „Herstellung von Waren“ (26.300 Unternehmen) – alle diese Daten gelten für das Jahr 2020.

Österreichische Unternehmen beschäftigen insgesamt über 3.000.000 Menschen. Der größte Wirtschaftszweig ist auch hier der „Handel“ (678.000 Personen), an zweiter Stelle steht hier die „Herstellung von Waren“ (661.000). Es folgen „Bau“ (322.000), „Freiberuflichen und technischen Dienstleistungen“ (277.000) und „Beherbergung und Gastronomie“ (273.000) auf Platz fünf – wobei zu beachten ist, dass 2019 noch knapp 320.000 Menschen im Gastgewerbe beschäftigt waren und die Branche noch vor „Bau“ den dritten Platz belegte.

Insgesamt erwirtschaften österreichische Unternehmen jährlich rund 800 Milliarden Euro. Die stärkste Branche ist erneut der „Handel“ (268 Mrd. €), gefolgt von „Herstellung von Waren“ (194 Mrd. €), „Bau“ (56 Mrd. €), „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (52 Mrd. €) sowie „Energie“ (45 Mrd. €).

All diese Daten – auch für alle anderen Branchen – finden Sie hier: 2018, 2019, 2020.



Bild: JAHRESUMSATZ (gesamt) der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren (in 1.000 €)
JAHRESUMSATZ (gesamt) der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren (in 1.000 €)
Bild: JAHRESUMSATZ der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren und Branchen (in 1.000 €)
JAHRESUMSATZ der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren und Branchen (in 1.000 €)
Bild: INVESTITIONEN der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren und Branchen (in 1.000 €)
INVESTITIONEN der Unternehmen von 2016-2020, nach Jahren und Branchen (in 1.000 €)

Was hat sich also durch die Pandemie verändert?

Die Zahl der Unternehmen hat sich auf den ersten Blick von 2019 auf 2020 erstaunlich wenig verändert (-0,1 %), auch wenn es in einzelnen Branchen natürlich Zu- bzw. Abnahmen gibt.

Bei der Zahl der Beschäftigten sehen wir ein starker Rückgang in der „Beherbergung und Gastronomie“ (-15%) – fast 47.000 Personen – und in den „Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (-7%) – also z.B. Arbeitskräfteüberlassung und Reiseveranstalter.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Jahresumsatz, der 2020 von den Branchen unter außerordentlichen Bedingungen generiert wurde. Prozentuell gesehen ist auch hier das Gastgewerbe am stärksten betroffen (-27 %), gefolgt von „Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ und „Bergbau“ (beide - 16%).
In absoluten Zahlen gesehen trug jedoch die Branche „Herstellung von Waren“ den Großteil des Schadens. Hier ging der Umsatz 2020 um 15,36 Milliarden zurück. Euro, gefolgt vom „Handel“ (-8,61 Mrd. €), „Beherbergung und Gastronomie“ (-5,93 Mrd. €) und „Energie“ (-5,01 Mrd. €).

Aus diesem Grund werden wir uns bei nächster Gelegenheit die Branchen des produzierenden Bereichs und deren Entwicklung nach dem „ersten Schock“ ansehen - auch da uns die Daten für 2021 eine deutlich vielversprechendere Perspektive aufzeigen.

Zum Abschluss noch ein kurzer Blick zu den Investitionen:

Insgesamt investieren österreichische Unternehmen in der Regel über 40 Milliarden Euro pro Jahr. Wie erwartet sehen wir auch bei den Gesamtinvestitionen einen gewissen Rückgang: konkret -4% auf 42,499 Milliarden. € in Jahr 2020 – Zum Vergleich: Von 2018 auf 2019 wuchsen die Investitionen noch um 7%.

Positiv hervorzuheben sind hierbei jedoch zwei Branchen, die auch 2020 deutlich mehr investierten als noch im Vorjahr: „Bau“ (+13%) und „Energie“ (+7%).