Von der Grenze zur Verbindung – erstes grenzüberschreitendes Treffen im Rahmen des Projekts COVISION

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Bild: Von der Grenze zur Verbindung – erstes grenzüberschreitendes Treffen im Rahmen des Projekts COVISION
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Am Dienstag, den 8. Oktober 2025, fand in Jesenice, organisiert von der Regionalen Entwicklungsagentur Gorenjska (RAGOR) und dem Slowenischen Wirtschaftsverband Kärnten (SGZ), die grenzüberschreitende Veranstaltung „Karawanken: Von der Grenze zur Verbindung“ statt, die Gemeinde-Vertreter:innen aus Gorenjska und Südkärnten zusammenbrachte.Die Veranstaltung, die im Rahmen des Projekts COVISION durchgeführt wurde, hatte das Ziel, gemeinsame Lösungen in den Bereichen Tourismus, Mobilität, Bildung und nachhaltige Entwicklung zu finden.

Die Eröffnungsreden hielten Eva Štravs Podlogar, Direktorin von RAGOR, Mag. Peter Bohinec, Bürgermeister der Gemeinde Jesenice, und Benjamin Wakounig, Präsident des Slowenischen Wirtschaftsverbandes Kärnten (SGZ). Alle betonten, dass Natur und Raum keine Grenzen kennen, weshalb die Zusammenarbeit zwischen den Regionen von entscheidender Bedeutung für die Zukunft des gemeinsamen Alpenraums ist.

In der Vorstellung des Projekts COVISION präsentierte Jasmina Bagar (RAGOR) die Vision „Von der Grenze zur Verbindung“ sowie die Projektziele – die Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus, Mobilität und Bildung in der gemeinsamen Region.

Anschließend stellten Eva Štravs Podlogar und Klemen Langus (Gemeinschaft Julische Alpen) die wichtigsten Herausforderungen des Tourismus in Gorenjska dar: das Ungleichgewicht touristischer Ströme, begrenzte nachhaltige Mobilität sowie die Notwendigkeit einer besseren Abstimmung der Raumplanung. Wie sie betonten, muss Gorenjska eine stärkere gemeinsame Identität entwickeln, die auf Respekt gegenüber dem Raum und den lokalen Gemeinschaften basiert.

Gertrude Ortner (Kärnten Werbung) präsentierte die Perspektive auf der anderen Seite der Karawanken – Herausforderungen und Chancen des Tourismus in Kärnten. Sie hob die Bedeutung gemeinsamer grenzüberschreitender Projekte wie Alpe Adria Trail und Mind the Gap hervor, die zeigen, dass Zusammenarbeit konkrete Effekte sowohl für Besucher:innen als auch für die lokalen Gemeinschaften bringt und dass nachhaltig ausgerichtete Projekte die Grundlage für die zukünftige Entwicklung der Region bilden.

Im weiteren Verlauf beleuchteten Mag. Darja Radić (Höhere Fachschule für Gastronomie, Wellness und Tourismus Bled) und Mag. Marija Olip (Höhere Schule für Wirtschaftliche Berufe, St. Peter) die Problematik der Bildung im Tourismus und den Fachkräftemangel im Gastgewerbe. Marija Olip betonte in ihrer Rede, dass Sprache kein Luxus, sondern die Grundlage für Zusammenarbeit und Identität ist, und rief zu einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen auf beiden Seiten der Grenze auf.

Der interaktive Teil der Veranstaltung fand über die Plattform Mentimeter statt, auf der die Teilnehmenden ihre Ansichten über den Stand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit äußern konnten. Die Ergebnisse zeigten, dass 70 % der Teilnehmenden der Meinung sind, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit noch nicht ausreichend entwickelt ist. Die meisten Entwicklungsmöglichkeiten für gemeinsame Projekte wurden in Aktivitäten in der Natur gesehen, wie gemeinsame Wanderwege, thematische Touren und grüne Erlebnisangebote. Ihrer Meinung nach sollte der größte Fokus auf der Entwicklung gemeinsamer touristischer Produkte liegen, die das Gebiet auf beiden Seiten der Karawanken als einheitliche, attraktive und nachhaltige Destination präsentieren.

Die Veranstaltung wurde mit einer Podiumsdiskussion mit Gästen fortgesetzt, an der Henrika Zupan, Bürgermeisterin der Gemeinde Kranjska Gora, Andrej Karničar, Bürgermeister der Gemeinde Jezersko, Markus Hornböck, Vizebürgermeister der Gemeinde Feistritz im Rosental, und ein Geschäftsführer der Firma BABEG sowie Franz Jožef Smrtnik, Vizebürgermeister der Gemeinde Eisenkappel, teilnahmen. Die Diskussion, an der auch das Publikum beteiligt war, beleuchtete die Herausforderungen und Chancen grenzüberschreitender Zusammenarbeit aus der Perspektive der lokalen Gemeinschaften. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Zukunft der Region in der Vernetzung liegt – sowohl im Tourismus als auch bei der Entwicklung von Infrastruktur, Mobilität und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Wie Bürgermeisterin Zupan betonte, ist „die Grenze heute vor allem eine Chance zur Zusammenarbeit, keine Barriere“. Die Vertreter:innen der beteiligten Gemeinden sprachen sich dafür aus, die Entwicklung konkreter gemeinsamer grenzüberschreitender Projekte fortzusetzen. Dabei wurde auch der Vorschlag unterbreitet, eine Arbeitsgruppe zu bilden, in der alle relevanten Akteur:innen einbezogen werden, um einen koordinierten Ansatz und eine effektive Zusammenarbeit sicherzustellen.

Das Treffen wurde mit einem Besuch des Nordischen Zentrums Planica abgeschlossen, das als Best-Practice-Beispiel für die Verbindung von Sport, Tourismus und nachhaltiger Infrastruktur vorgestellt wurde. Besonders beeindruckend waren die Präsentation des Labors der Europäischen Weltraumorganisation mit menschlicher Zentrifuge sowie der Schneetunnel für Langlauf, bei dem uns trotz sonnigen Wetters kalt wurde.

Die Veranstaltung bestätigte, dass grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht nur eine Projektidee, sondern ein Weg ist, der von der Grenze zu echter Verbindung führt – im Raum, in den Möglichkeiten und bei den Menschen.

Mit diesem Treffen wurde ein wichtiger Schritt nach vorne gemacht und der Beginn einer neuen, langfristigen Geschichte der gemeinsamen Entwicklung von Gorenjska und Kärnten markiert, die auf Vertrauen, Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Vision einer nachhaltigen Zukunft basiert.